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Drei auf einen Streich: Robert Giacinto, Arash Faroughi und Roozbeh Faroughi schlossen ihre Promotion mit dem Ph.D. in Burgos/Spanien ab.

Foto von Ana Maria Lara Palma, phd_kommisionWer hätte gedacht, dass aus unserer Summerschool 2009 in Burgos drei Promotionen entstehen würden? Zwei der drei Promovenden waren nämlich schon damals als Studenten der Summer School dabei. Am 19.01.16 und am 20.01.16 fanden an unserer Partnerhochschule Universidad de Burgos insgesamt drei Promotionen erfolgreich und sehr feierlich ihren Abschluss. Alle drei Dissertationen wurden in englischer Sprache verfasst und auf der spanischen Seite von unserer langjährigen Partnerin Prof. Dr. Ana Maria Lara Palma betreut, die auch die Fotos auf dieser Seite gemacht hat.

Foto von Ana Maria Lara PalmaRobert Giacinto schrieb über „Openplexus: A 3-Tier Collaboration and Knowledge Sharing Architecture for Virtual Teams, Improving Productivity and Knowledge Sharing Efficiency”. Was mag ein Plexus sein? Wikipedia beschreibt einen Plexus so: „Der Plexus bezeichnet in der Anatomie ein Geflecht aus Nervenfasern oder Blutgefäßen“. Openplexus ist für Giancinto ein verteiltes Framework mit dem Wissen an Stelle von Nerven oder Blutgefäßen geteilt werden kann. Nach einer Anforderungsanalyse für solch ein Framework an der TH Köln und Kooperationspartnern wie Cisco kam Herr Giacinto zu dem Schluss, dass existierende semantische Desktops, wie Haystack, Deepametha, Active, Nepomuk and Gwnosis nicht genügend Möglichkeiten der Kollaboration bieten. Er konstruierte ein Java-basiertes Framework in drei Schichten, in denen verschiedene Facetten von Wissen als Ontologie mit Hilfe semantischer Technologien und Software-Agenten aufgebaut wird. Die Ontologie besteht aus drei Schichten, nämlich einer lokalen Schicht, einer Gruppenschicht und einer Firmenschicht. Openplexus wurde auf github veröffentlicht, in Burgos von Prof. Dr. Ana Maria Lara Palma betreut und an der TH Köln von Prof. Dr. Horst Stenzel. Teilergebnisse der Dissertation wurden im Journal of Social Sciences and in den 10Th Proceedings of the Posters and Demos Track of 10th International Conference on Semantic Systems veröffentlicht.

Roozbeh Faroughi schrieb über das Thema “RESEARCH ABOUT AND FOR STRATEGIC DESIGN, Theoretical Foundations and the Development of a Framework for the Creation of New Design Knowledge”. Was ist ein System? Welche verschiedenen System-Typen gibt es? Wie unterscheiden sich komplexe Systeme von adaptiven Systeme? Was versteht man unter einem Design Prozess und wie kann man strategisches Design definieren? Mit solch grundlegenden Fragen beschäftigt sich Roozbeh Faroughi in seiner Promotionsschrift. Er beschreibt sehr ausführlich die einschlägige Literatur zum Thema und entwickelt auf dieser Basis ein eigenes Modell, das SCD-Modell. Hier steht SCD für Strategic Design, Complex Thinking and Design Thinking als human centered approach. Er evaluierte seine SCD-Methode gegenüber der Standard-Methode nach ISO 9241-210 und kam zu dem Schluss, dass die SCD vor allem auf dem Gebiet der Anforderungsanalyse und der Entwicklung neuartiger Systeme ihre Stärken hat. An der Evaluation waren Gruppen von Studenten der TH Köln beteiligt. Die Dissertation wurde betreut von Prof. Dr. Ana Maria Lara Palma aus Burgos, Prof. Dr. Heinrich Klocke von der TH Köln und Dr. Rafael Brotons Cano, Grupo Antolín, Burgos.

Arash FAROUGHI schrieb über das Thema „ON THE POETRY OF DESIGN: DEVELOPMENT OF A RENAISSANCE AND KNOWLEDGE-BASED INVENTION METHOD BASED ON THE ANALYSIS OF THE ORIGINAL DESIGN”. Der Blick in die Vergangenheit kann ein Abenteuer sein, und so ist es, wenn man die Promotionsschrift von Arash Farough liest. Angefangen von Platon, Aristoteles, Cicero, Leonardo da Vinci über Michelangelo arbeitet er Design–Konzepte heraus, die schon in der Renaissance begründet wurden. Welch eine Überraschung! Die Methoden aus der Vergangenheit gingen ein in die mit “Idea-based Invention Method:” und “Story-based Invention Method” bezeichneten Methoden. Auch diese Methoden wurden mit der Standard-Methode nach ISO 9241 – 210 verglichen und ergaben bei einer Evaluation mit studentischen Gruppen der TH Köln gute Resultate. Stärken liegen bei der Harmonisierung von Gegensätzen und der Generation von neuem Wissen und Ideen. Publiziert wurden Teilergebnisse in internationalen Zeitschriften und beim Springer-Verlag. Hervorzuheben ist das außergewöhnliche Design der Schrift mit handgemalten Zeichnungen und eigenem Design. Betreut wurde die Dissertation von Prof. Dr. Ana Maria Lara Palma, Prof. Dr. Friedbert Jochum von der TH Köln und Dr. Rafael Brotons Cano, Grupo Antolín, Burgos.

Die drei Promotionen wurden in Burgos von einem internationalen Komitee begutachtet und mit den bestmöglichen Noten versehen. Zu den internationalen Gutachtern gehörten weitangereiste Professoren aus Japan, Spanien und Deutschland (Prof. Dr. Kiyoshi Murata, Professor of MIS Director of Centre for Business Information Ethics School of Commerce Meiji University aus Tokyo/JAPAN, Prof. Dr. Mario Arias Oliva , Universitad Rovira i Virgili in Tarragona, Dr. Uwe Wippich von der Ruhr Universität Bochum, Dr. Marco Hülsmann von der Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg, von der TH Köln: Prof. Dr. Heide Faeskorn-Woyke, Prof. Dr. Heiner Klocke und Prof. Dr. Horst Stenzel, Dr. Rafael Brotons Cano von der Grupo Antolín, Burgos und Dr. Alfredo Jimenez von der Universidad de Burgos). Alle werden die Tage in Burgos auch wegen der herzlichen Atmosphäre lange in Errinnerung behalten.

Einen ersten Artikel zum Ereignis findet man hier: Artikel zu den Promotionen in Burgos

und auch auf den Seiten der TH Köln: https://www.th-koeln.de/hochschule/erfolgreiche-deutsch-spanische-hochschulkooperation-drei-doktortitel-in-zwei-tagen_30419.php