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Was man wissen sollte: Def. BAS, Referenzarchitektur BAS, Anforderungen an ein BAS.

Ein Geschäftsprozess (GP) besteht aus einer zusammenhängenden und abgeschlossenen Folge von Tätigkeiten (Funktionen), die zur Erfüllung einer betrieblichen Aufgabe nötig sind.

Die Funktionen werden manuell, teilautomatisiert oder automatisiert erfüllt und benötigen Informationselemente. Betriebliche Anwendungssysteme unterstützen Geschäftsprozesse, indem sie die benötigten Informationen bereitstellen, die Durchführung der Funktionen mehr oder weniger automatisieren und die Abfolge der Funktionen überwachen und zum Teil sogar steuern.

Kernprozesse: hauptsächliche Wertschöpfung im Unternehmen (Banken: zB Kreditvergabe; Handel: Beschaffung, Verkauf; Industrieunternehmen: F&E, Anfrage-/Angebotsabwicklung, Materialbeschaffung, PPS, Reklamationsbearbeitung, Kundendienst)

Unterstützende Prozesse: notwendig aber nicht wertschöpfend (zB. Recruiting, Buchhaltungs- oder Controllingprozesse)

Oft verschiedene Personen (Abteilungen, Firmen, …) an GP beteiligt, daher sollen BAS Medienbrüche vermeiden helfen (Prozessintegration; an der Prozessunterstützung sind verschiedene Anwendungssysteme beteiligt, die auf einer Datenbasis operieren [Datenintegration], oder die Funktionen der Prozessunterstützung sind in einem Anwendungssystem vereint [integrierte ERP-Systeme , horizontale/ vertikale Integration]).

Je stärker Geschäftsprozesse strukturiert (standardisiert) und je höher die Wiederholrate, umso wirtschaftlicher ist eine Unterstützung zu leisten.

Zur Übung: in verschiedenen Anwendungsbereichen / Branchen Kernprozesse identifizieren, Automatisierbarkeit von Aufgaben bzw. Prozessen diskutieren!

Unterscheidung Stammdaten / Bewegungsdaten / Dispodaten

Bewegungsdaten: Mit den Geschäftsvorfällen erzeugte Daten: Aufträge, Reservierungen, Bestellungen, Einzahlungen, Verkäufe etc. („Prozessdaten“)
Bilden meist die Basis für die Fakten im Data Warehousing

Stammdaten: von den Prozessen „unabhängige“ Daten, zB Kundendaten (Name, Anschrift, Klassifizierung etc.), Lieferantendaten, Kontendaten (keine Umsätze)
Bilden im Data Warehousing meist die Dimensionen des STARs

Zur Übung: in verschiedenen Anwendungsbereichen / Branchen Stammdaten / Bewegungsdaten identifizieren

Bei Bürosystemen und Groupware sollte man die Grundstruktur eines Büroarbeitsplatzes beschreiben können, insbesondere inwiefern Elemente wie Office-Produkte, Groupware, Workflow und Dokumentenmanagement-Systeme sowie Portal-Lösungen die Arbeit eines typischen Sachbearbeiters erleichtern. Bei Portallösungen interessieren hier vor allem Mitarbeiterportale, die einen SSO-Zugang zu den IT-Systemen ermöglichen.

Beim Thema Integration empfehle ich sich den Unterschied zwischen einer A2A-Integration und einer Hub&Spoke-Integration klar zu machen. Wo liegen Vorteile der beiden Varianten? Hub&Spoke benötigt eine Integrationsplattform. Wie ist eine solche Integrationsplattform aufgebaut (Referenzmodell) und man sollte grob beschreiben können, was in den einzelnen Schichten passiert. Warum setzt die Integration entlang von Prozessketten zumeist hohe Rationalisierungspotentiale frei?

Der Schichtenarchitektur des SAP R/3-Systems sollte beschrieben werden können. Was ist der Unterschied zwischen einem R/3-System und einer Instanz. Woran erkannt man die zentrale Instanz? Welche Dienste findet man in einem System bzw. in einer Instanz? Wie sind die Dienste verteilt?

Durch welche Architekturansätze ermöglicht das SAP-System eine hohe Performanz und Skalierbarkeit? In diesem Zusammenhang sollte man das Zusammenspiel des Konzeptes eines Transaktionsmonitors (Referenzarchitektur), des optimierten Speicheraufbaus sowie des schnellen Benutzerkontextwechsels (Prozessmultiplexing) erläutern können. Wie ist ein normaler Prozess aufgebaut? Wie arbeiten die Prozesse zusammen, Zb bei einer ändernden Dialog-Transaktion wie MM02 (Dialog-WP, Enqueue-WP, Verbucher-WP, Message-Server)? Was ist eine SAP-LUW und wie unterscheidet sich das von einer DB-LUW?

Schließlich sollte man den Begriff des Web Application Servers einordnen und beschreiben können, inwiefern sich die mySAP und SAP vom technologischen Standpunkt (Systemaufbau) aus unterscheiden.

Themen des Skriptes Systemtechnik, die über diesen Themenrahmen hinausgehen (zB CORBA) sind nicht klausurrelevant.

Zum Praktikum und den begleitenden Übungen:
Verdichten von Daten (Erzeugen von Aggregationen aus operativen Daten/ Saldenbildung, Umsätze, Zahlungen, Zeitwirtschaft etc.) implementieren in NAV

Alle Themen rings um MRP und Maschinenbelegungsplanung, wie wir sie in den Übungen und Praktika behandelt haben, dazu gehören auch Fragen der relationalen Datenmodellierung von den relevanten Objekten (zB Erzeugnisstrukturen, Arbeitspläne, Auftragsberichte). Verstehen aller relevanten MRP-Dispoelemente + Umsetzung in NAV. Der praktische C/AL-Anteil ist auf jeden Fall relevant. Dazu bietet es sich an, dass man inhaltliche Fragen zu diesen Themenkomplexen mit Nav-Programmieraufgaben verknüpft. Dabei sind alle Varianten denkbar:
Ergänzen eines Programmrumpfes
Erläutern eines vorgegebenen Programms

Entscheidend ist hier, dass man in der Lage ist, ein Problem zu erfassen, ein Konzept für ein Problem zu entwickeln und anschließend dieses in einer Programmiersprache implementiert. Also ist auch das Erstellen eines Konzeptes (als Flussdiagramm oder Pseudocode) zB für Dispoebenenberechnung oder Ausnahmebehandlung in der Planung klausurrelevant.

Verstehen der Planung und Abwicklung der SAP-Fallstudie (zb Reihenfolge der Prozessschritte, Nutzeneffekte der integrierten Unterstützung)

Data Warehousing wird in den Klausuren des auslaufenden Diplomstudiengangs nicht vorkommen, kann aber sehr wohl in den Bachelor-Klausuren vorkommen.
Wer die Klausur erst später schreiben will, sollte die bereitgestellten Unterlagen archivieren, da ich in ILIAS die jetzigen Dokumente im Zuge der nächsten BA1-Veranstaltung durch neue Unterlagen ersetzen werde.

Klausurrelevant sind nur die Themen, die im WS08/09 behandelt worden sind, damit fallen zB Aufgaben zur algorithmischen Distributionsunterstützung am Beispiel von Tourenplanungsalgorithmen fort.

Zur Unterstützung der Klausurvorbereitung stelle ich Übungsaufgaben auf ILIAS zur Verfügung. Es handelt sich um exemplarische Aufgaben, wie sie zum größten Teil auch in der Klausur gestellt werden könnten. Was aber nicht heißt, dass nur diese Aufgaben vorkommen können oder diese Aufgaben genauso vorkommen. Sie sind als Beispiele zu verstehen. Einige Übungsaufgaben sind kursiv gedruckt, was bedeutet, dass sie nicht klausurrelevant sind, weil sie zu komplex sind oder weil die Themen im aktuellen Zyklus nicht behandelt worden sind.