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Einige der wichtigsten Aussagen zur Vorlesungsreihe WS 10/11 „Betriebliche Anwendungssysteme I“ und zugleich einige Hinweise, was man nicht nur, aber auch für die Klausuren (Feb2010- Okt2010) wissen sollte:

Alles rings um die Definitionen BAS, Referenzarchitektur BAS, Anforderungen an ein BAS, Wirtschaftlichkeit und Paradigmen von BAS, also die ersten Abschnitte des einführenden Skriptes besonders intensiv bearbeiten.

Ein Geschäftsprozess (GP) besteht aus einer zusammenhängenden und abgeschlossenen Folge von Tätigkeiten (Funktionen), die zur Erfüllung einer betrieblichen Aufgabe nötig sind.

Die Funktionen werden manuell, teilautomatisiert oder automatisiert erfüllt und benötigen Informationselemente. Betriebliche Anwendungssysteme unterstützen Geschäftsprozesse, indem sie die benötigten Informationen bereitstellen, die Durchführung der Funktionen mehr oder weniger automatisieren und die Abfolge der Funktionen überwachen und zum Teil sogar steuern. Prozesse spielen eine besonders wichtige Rolle aus Sicht der BAS, weil entlang der Prozessketten ein sehr starker Informationsfluss erfolgt und durch Integration der zugehörigen Funktionsbereiche erhebliche Arbeitseinsparungen erzielt werden können.

Kernprozesse: hauptsächliche Wertschöpfung im Unternehmen (Banken: zB Kreditvergabe; Handel: Beschaffung, Verkauf; Industrieunternehmen: F&E, Anfrage-/Angebotsabwicklung, Materialbeschaffung, PPS, Reklamationsbearbeitung, Kundendienst)

Unterstützende Prozesse: notwendig, aber nicht wertschöpfend (zB. Recruiting, Buchhaltungs- oder Controllingprozesse)

Oft sind verschiedene Personen (Abteilungen, Firmen, …) an GP beteiligt, daher sollen BAS Medienbrüche vermeiden helfen (Prozessintegration; an der Prozessunterstützung sind verschiedene Anwendungssysteme beteiligt, die auf einer Datenbasis operieren [Datenintegration], oder die Funktionen der Prozessunterstützung sind in einem Anwendungssystem vereint [integrierte ERP-Systeme , horizontale/ vertikale Integration]).

Je stärker Geschäftsprozesse strukturiert (standardisiert) und je höher die Wiederholrate, umso wirtschaftlicher ist eine Unterstützung zu leisten.

Unterscheidung Stammdaten / Bewegungsdaten / Dispodaten

Bewegungsdaten: Mit den Geschäftsvorfällen erzeugte Daten: Aufträge, Reservierungen, Bestellungen, Einzahlungen, Verkäufe etc. („Prozessdaten“)
Bilden meist die Basis für die Fakten im Data Warehousing

Stammdaten: von den Prozessen „unabhängige“ Daten, zB Kundendaten (Name, Anschrift, Klassifizierung etc.), Lieferantendaten, Kontendaten (keine Umsätze)
Bilden im Data Warehousing meist die Dimensionen des STARs

In der Warenwirtschaft und Bankensysteme die wichtigsten Begriffe kennen und die Informationsflüsse im Handel (ggfs unter Einbeziehung der Bankensysteme) verstehen.

Das Metro-Video zeigt, welche Potentiale des IT-Einsatzes am Point of Sale bestehen.

Die Data Warehouse-Thematik kann Gegenstand der Klausur sein. Man sollte auch hier die einschlägigen Begriffe wie OLAP kennen und die Kernidee der multidimensionalen Datenstrukturen verstanden haben.

Bei Bürosystemen und Groupware sollte man die Grundstruktur eines Büroarbeitsplatzes beschreiben können, insbesondere inwiefern Elemente wie Office-Produkte, Groupware, Workflow und Dokumentenmanagement-Systeme sowie Portal-Lösungen die Arbeit eines typischen Sachbearbeiters erleichtern.

Beim Thema Integration empfehle ich, den Unterschied zwischen einer A2A-Integration und einer Hub&Spoke-Integration zu betrachten. Wo liegen Vorteile der beiden Varianten? Hub&Spoke benötigt eine Integrationsplattform. Wie ist eine solche Integrationsplattform aufgebaut (Referenzmodell) und man sollte grob beschreiben können, was in den einzelnen Schichten passiert. Warum setzt die Integration entlang von Prozessketten zumeist hohe Rationalisierungspotentiale frei (s.o.)?

Man sollte 2009-Architektur und den Unterschied zwischen CLCL und RTC kennen, sowie wissen, was ein Parallelbetrieb ist.

Der Schichtenarchitektur des SAP-Systems sollte beschrieben werden können. Was ist der Unterschied zwischen einem SAP-System und einer SAP-Instanz. Woran erkannt man die zentrale Instanz? Welche Dienste findet man in einem System bzw. in einer Instanz? Wie sind die Dienste verteilt? Welche Aufgaben hat der Dispatcher?

Wie ist die Business Logik in einem ERP-System wie SAP abgelegt und wie funktioniert ein Programmaufruf darin?

Durch welche Architekturansätze ermöglicht das SAP-System eine hohe Performanz und Skalierbarkeit? In diesem Zusammenhang sollte man das Zusammenspiel des Konzeptes eines Transaktionsmonitors (Referenzarchitektur), des optimierten Speicheraufbaus sowie des schnellen Benutzerkontextwechsels (Prozessmultiplexing) erläutern können. Wie ist ein normaler Prozess aufgebaut? Wie arbeiten die Prozesse zusammen, Zb bei einer ändernden Dialog-Transaktion wie MM02 (Dialog-WP, Enqueue-WP, Verbucher-WP, Message-Server)? Was ist eine SAP-LUW und wie unterscheidet sich das von einer DB-LUW?

Schließlich sollte man den Begriff des Web Application Servers einordnen und beschreiben können, inwiefern sich die SAP (ab 5.0) und SAP R/3 vom technologischen Standpunkt (Systemaufbau) aus unterscheiden.

Themen des Skriptes Systemtechnik, die über den in der Vorlesung behandelten Themenrahmen hinausgehen (zB CORBA) sind nicht klausurrelevant. Das Selbe gilt für die nicht-behandelten Themen der Begleitskripte zum Praktikum.

Zum Praktikum und den begleitenden Übungen:
Grundsätzlich gilt: Das Verständnis des im Praktikum behandelten Stoffes ist eine gute Voraussetzung für einige Aufgaben der Klausuren.

Den Geschäftsprozess aus Prakt 1 beschreiben können.
Verdichten von Daten (Erzeugen von Aggregationen aus operativen Daten/ Saldenbildung, Umsätze, Zahlungen, Zeitwirtschaft etc.) implementieren in NAV, dazu gehört auch Beschreiben können, wie man ein Flowfield anlegt. Die entsprechenden Praktika beherrschen.

Alle Themen rings um MRP und Maschinenbelegungsplanung, wie wir sie in den Übungen und Praktika behandelt haben, dazu gehören auch Fragen der relationalen Datenmodellierung von den relevanten Objekten (zB Erzeugnisstrukturen, Arbeitspläne, Auftragsberichte). Verstehen aller relevanten MRP-Dispoelemente + Umsetzung in NAV. Der praktische C/AL-Anteil ist auf jeden Fall relevant. Dazu bietet es sich an, dass man inhaltliche Fragen zu diesen Themenkomplexen mit Nav-Programmieraufgaben verknüpft. Dabei sind alle Varianten denkbar:
Ergänzen eines Programmrumpfes
Erläutern eines vorgegebenen Programms
Flussdiagramm zu Dispoebenenbestimmung

Was sind die entscheidenden Unterschiede zwischen dem RTC und dem Classic Client? Wie sieht die Architektur von NAV2009 aus?

Welche Möglichkeiten bestehen, die Qualität von Eingabedaten während der Eingabe zu beinflussen? Tabellen-Typen nennen können und deren grundsätzlich Bedeutung kennen (auf Typebene).

Mit typischen Begriffen des RTC umgehen können, wie Page PagePart, ContentArea, FactBoxArea oder Action.

Man sollte auch die wesentlichen Schritte beschreiben können, um Strukturen aufzubauen (etwa wie man eine Page, eine Tabellenrelation oder ein Flowfield anlegt (Richtschnur die Praktika).

Entscheidend ist hier, dass man in der Lage ist, ein Problem zu erfassen, ein Konzept für ein Problem zu entwickeln und anschließend dieses in einer Programmiersprache implementiert. Also ist auch das Erstellen eines Konzeptes (als Flussdiagramm oder Pseudocode) zB für Dispoebenenberechnung.

Verstehen der Planung und Abwicklung der SAP-Fallstudie (zb Reihenfolge der Prozessschritte, Nutzeneffekte der integrierten Unterstützung, Wandel der Auftragsberichte während der Abwicklung des Prozesses)

Klausurrelevant sind nur die Themen, die im WS10/11 behandelt worden sind, damit fallen zB Aufgaben zur algorithmischen Distributionsunterstützung am Beispiel von Tourenplanungsalgorithmen, aber auch der Themenkomplex Workflow fort.
Die unterstützenden Begleitskripte zum Praktikum sind nur soweit für die Klausuren relevant, wie sie im Praktikum herangezogen worden sind.

Ich stelle Übungsaufgaben auf ILIAS zur Verfügung, die den Vorlesungsstoff vertiefen sollen und zugleich auch eine Vorbereitungshilfe für die Klausuren darstellen. Es handelt sich um exemplarische Aufgaben, wie sie zu einem beträchtlichen Teil auch in der Klausur gestellt werden könnten. Was aber nicht heißt, dass nur diese Aufgaben vorkommen können oder diese Aufgaben genauso vorkommen. Sie sind als Beispiele zu verstehen. Einige Übungsaufgaben sind kursiv gedruckt, was bedeutet, dass sie nicht klausurrelevant sind, weil sie zu komplex sind oder weil die Themen im aktuellen Zyklus nicht behandelt worden sind. Die Bearbeitung der Übungsaufgaben ersetzt aber nicht die Mitarbeit in den Vorlesungen oder Praktika oder das Lesen der Skripte.
Speziell WS10/11: Der externe Vortrag von Herrn Körnich ist nicht klausurrelevant

Klausurrelevant ist hingegen das über ILIAS verfügbaren Video zum Metro Future Store

Zur Form:
• Teilweise als Multiple Choice Test
• Zum Teil sind Diagramme gefragt.
Anhaltspunkte zur Aufteilung der Gewichte
• 30-60% aus den allgemeinen Grundlagen und der Einführung
• 20-40% aus dem SAP-Praktikum und den systemtechnischen Grundlagen
• 20-40% aus dem NAV-Praktikum